Die Vita Aegil abbatis Fuldensis des Brun Candidus. Ein Opus geminum aus dem Zeitalter der anianischen reform in biblisch-figuralem Hintergrundstil (Fuldaer Hochschulschirften 17), (Knecht) Frankfurt am Main 1992 48 S. 4 Abb. Pb. ISBN 3-7820-0649-6

Interpretation der Biographie des vierten Fuldaer Abtes Eigil, die um 840  von Brun Candidus von Fulda als Opus geminum in zwei Büchern, das erste in Prosa, das zweite in Versen (Hexametern), verfaßt wurde. Sie ist zum einen eine wichtige Quelle zur Geschichte der monastischen Reformbewegung Benedikts von Aniane und Zeugnis einer Krisenbewältigungsstrategie im Kloster Fulda, mit deren Hilfe der innere Konflikt zwischen Traditionalisten und Modernsierern durch Rückbesinnung auf ein monastisch-ekklesiologisches Selbstverständnis im Sinne einer Kontinuitätsbehauptung zu den ältesten Traditionen des östlichen und westlichen Mönchtums überwölbt werden sollte. Zum anderen ist die Vita Aegil als mit begleitendem Bildzyklus illustriertes Opus geminum  das früheste bekannte Beispiel einer illustrierten Biographie, die dadurch und mit ihren mit eingelegten Kirchweihnotizen (Prosa), Altartituli (Distichen), Epitaphien, liturgischen Texten (Te deum und Gloria in Distichen und Terentianeen) ein einzigartiges Formexperiment im Bereich der karolingischen Biographie darstellt, das der Verfasser Brun Candidus dem Meisterwerk seines Abtes Hrabanus Maurus De laudibus S. crucis gegenüberstellt. Von kunsthistorischem Interesse sind die  Architekturexegesen und baugeschichtlichen Informationen zu den Fuldaer Kirchen S. Salvator und S. Michael.

S. auch:

Vita Aegil abbatis Fuldensis a Candido ad Modestum edita prosa et uersibus. Ein Opus geminum des IX. Jahrhunderts. Einleitung und Edition, Diss. (im Selbstverlag) Marburg 1994 (LXI, 110 S., 3 Abb.).

Neue Hinweise zum Rechtsstatus des Klosters Fulda aus der Vita Aegil des Brun Candidus, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 41, 1991, S. 11-29.

Die Vita Aegil des Brun Candidus als Quelle zu Fragen aus der Geschichte Fuldas im Zeitalter der anianischen Reform, in: ebda. 42, 1992, S. 19-48.

Text, Bild und Architektur als Träger einer ekklesiologischen Konzeption von Klostergeschichte. Die karolingische Vita Aegil des Brun Candidus von Fulda (ca. 840), in: G. Kerscher (Hrsg.), Hagiographie und Kunst. Der Heiligenkult in Schrift, Bild und Architektur, (Dietrich Reimer) Berlin 1993, S. 75-106 (2 Abb.).

Litterae illuminatae. Zur Geschichte eines literarischen Formtyps in Fulda, in: G. Schrimpf (Hrsg.), Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen (Fuldaer Studien 7), (Knecht) Frankfurt 1996, S. 325-364 (10 Abb.)

Sturmi oder Bonifatius? Ein Konflikt im Zeitalter der anianischen Reform um Identität und monastisches Selbstverständnis im Spiegel der Altartituli des Hrabanus Maurus als Beitrag für die Salvatorbasilika zu Fulda, in: M.-A. Aris, S. Bullido del Barrio (Hrsg.), Hrabanus Maurus in Fulda. Mit einer Hrabanus-Maurus-Bibliographie (1979-2009) (Fuldaer Studien 13. Akten des Hrabanus-Maurus-Symposions in Fulda vom 2.-4. Oktober 2006). (Knecht) Frankfurt am Main 2010, S. 121-183.